10. Biikefeuer Ultra zur Hamburger Hallig
Ich liebe die Nordsee. Mindestens zweimal im Jahr bin ich dort und genieße die Ruhe und lasse die Seele baumeln.
Auch beim Biikefeuer Ultra geht es ruhig zu. Darum steht er auch seit einigen Jahren in meinem Laufkalender. Der Veranstalter ist Christian Hottas. Er ist auch verantwortlich für viele weitere Veranstaltungen in Norddeutschland.
Am Vorabend vor St. Petri, diesmal am 21.Februar, sollte es losgehen. Von der Deichkrone des Seedeichs ging es über einen schmalen Fahrweg hinaus in die Nordsee und zur „Hamburger Hallig“. Danach ging es dann wieder zurück zum Startpunkt. Hier stand dann eine mobile Verpflegungsstelle bereit. 6 Mal gilt es nun zu pendeln. Bei einer Länge von etwa 7,7 Kilometer kamen so 46,2 Kilometer zusammen.
In diesem Jahr hatte ich ein Problem. Eine schwere Grippe Ende Dezember hat mich sportlich weit zurückgeworfen. Da machte mir die lange Distanz schon Sorgen. Die Bedenken sollten sich aber schnell in Luft auflösen.
Zum Glück hatte Christian in diesem Jahr einen Frühstart für langsamere Läufer angeboten. Das war meine Chance und ich griffe zu.
Start war um 12:30 Uhr. Vorab gab es schon mal die eine schöne Medaille. Das Wetter war ziemlich gut. 7 Grad, bedeckter Himmel und kaum Wind. Gegen Ende des Laufs wurde es zwar etwas nieselig und windiger. Aber das sollte kein Problem sein.
Direkt nach dem Start sah ich Rabea und sprach sie einfach mal an. Sie war auch gesundheitlich leicht angeschlagen. Das war ein Glückstreffer für uns. Bis zum Ziel bildeten wir so eine Laufgemeinschaft.
Sie lebt auf Nordstrand und kennt sich in der hiesigen Laufszene sehr gut aus. So verging die Zeit bei kuriosen und lustigen Laufgeschichten wie im Flug.
Wir wechseln zwischen laufen und gehen. Das dauert zwar länger, aber die Zeit spielte ja zum Glück keine Rolle. So waren meine Bedenken schnell verflogen und ich konnte den Lauf so richtig genießen.
Die letzte Runde begannen wir bei Einbruch der Dunkelheit. Der Höhepunkt war dann das Biikefeuer auf der Hamburger Hallig. Das hat schon etwas Mystisches. Hier blieben wir natürlich länger stehen und konnten die wohlige Wärme des Feuers genießen. Wir schnackten dann auch noch mit einigen Leuten, deren Interesse wir mit unseren Laufsachen geweckt hatten. Es ging sehr herzlich zu. Dann wurde es aber Zeit für den Rückweg. Nochmal etwa 3 Kilometer durch die rabenschwarze Nacht. Dann war es geschafft. Bei genau 6:30:27 Std. blieben unsere Laufuhren stehen.
Ich bin damit sehr glücklich. Der erste Marathon des Jahres ist geschafft. Und gut fühle ich mich tatsächlich auch noch. Für Rabea ist es schon die Nummer 8 in 2024.
Wichtiger ist aber, dass ich wieder eine neue Lauffreundin dazu gewonnen habe. Das ist unbezahlbar.
Bericht und Foto: Ralf Schuster