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Durch die Haard

Am Sonntag war es endlich soweit.  Für Birgit Jahn und Ralf Schuster stand wieder ein Ballonathon auf dem Programm.  Es war schon der vierte und letzte in diesem Frühjahr. Vier weitere folgen noch im Herbst.  Für uns war es erst die Nummer 1 in diesem Jahr.  Und das, obwohl wir überzeugte Ballonathons sind. Aber Urlaube hatten uns bisher einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Darum war die Vorfreude jetzt besonders groß. Wir lieben das Konzept dieser Laufserie. Streckenempfehlung unter Lauffreunden steht in der Ausschreibung. Und das stimmt zu 100 Prozent. Jedes Mal macht sich der Veranstalter die Mühe,  und markiert für ein Wochenende einen Rundkurs von 21,1 Kilometer Länge. Dieser kann dann beliebig oft gelaufen werden.  Seine Zeit kann man dann ganz simpel in eine Zeittafel eintragen. An jedem Wochenende gibt es dann eine neue Strecke zu erkunden.  So sind wir schon in ganz Nordrhein-Westfalen herumgekommen.
Aber mit der Zeit ist der Ballonathon viel mehr geworden.  Die Teilnehmer sind zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen gewachsen.  Man kennt und schätzt sich, Lauffreundschaften sind entstanden.

Darum haben wir uns auch darauf gefreut,  die Ballonathons wiederzusehen. Es waren dann auch wieder die üblichen Verdächtigen dabei. Unter anderem war Dauerläuferin Sabine aus dem Sauerland, Gustav mit seinem Hund, der mit Katja wandernd unterwegs dabei war, dazu kamen noch viele andere kurze Begegnungen auf der Strecke, die für kurze Gespräche sorgten . Günter lief dann sogar die gesamte 2. Runde mit uns. Mit vielen interessanten Gesprächen, meist natürlich über unsere Liebe zum Laufen,  verging die Zeit wie im Flug.  So fühlten sich die fast 6 Stunden für den Marathon viel kürzer an.

Aber der Star war auch heute wieder die Strecke.  Hier waren wir noch nie . Am nördlichen Ruhrgebiet gelegen zwischen Haltern, Marl und Oer Erkenschwick bin ich hier schon unzählige Male Richtung Norden auf den Weg zur Nordsee vorbei gerauscht. Dieses Mal nahmen wir die Ausfahrt und starteten in Flaesheim. Es war einsam am Start um 8 Uhr. Das sollte sich auf der ersten Runde auch nicht ändern. Es ging fast ausschließlich durch Mischwald. Erst später kamen Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer hinzu. Später mischten sich noch einige Reiter unter das Volk. Voll war es aber nie und die Stimmung war dem Wetter angepasst.  Alle waren entspannt und glücklich.  Da kam Freude auf.

Die Runde hat es aber durchaus in sich.  Über 400 Höhenmeter für den Halbmarathon sprechen da eine deutliche Sprache. Der Untergrund wechselte zwischen  Schotter und Sand. Oft wanden sich Wurzeln über den Weg. Asphalt gab es nicht.  Ich mag diesen Untergrund sehr, auch wenn man sehr aufmerksam sein muss. Leider ist es hier staubtrocken.  Die ausgebliebenen Regenfälle der letzten Wochen machten sich hier extrem bemerkbar. Bald waren wir paniert, sah fast nach Sonnenbräune aus, aber nach dem Duschen kam die Ernüchterung. Obwohl auch die Sonne am Mittag schon leichte Spuren hinterlassen hatte.

Ein Höhepunkt war der Anstieg zum höchsten Punkt der Strecke . Vorbei an einigen Skulpturen kann man von ganz oben. Einen herrlichen Rundumblick auf die Haard  erleben.

Das war er auch dann schon,  unser erster Ballonathon 2022. Ein weiterer weißer Fleck auf unserer Lauflandkarte ist gefüllt.
Wir gönnten uns noch Kaffee und Kuchen aus dem Kofferraum und genossen den herrlichen Sonnenschein.
Immer wieder laufen jetzt weitere Ballonathonis ein und wir redeten noch mit einigen. Dann machten wir uns auf den Heimweg.
Jetzt geht es mit der Ballonathon Serie im Herbst weiter. Wir freuen uns drauf!

 

 

Bericht und Foto: Ralf Schuster