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Bei 36 Grad rund um die Burg Are

Immer wenn mich Leute auf den Panoramalauf rund um die Burg Are ansprechen, gerate ich ins schwärmen. Start und Ziel sind in Altenahr an der Martinshütte. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und landschaftlich sehr schön. Passagen auf dem Rotweinwanderweg wechseln immer wieder mit langen Waldpassagen und anspruchsvollen Singletrails ab. Aber es ist Vorsicht geboten, denn die vielen Steigungen haben es in sich. Da nutzten die LäuferInnen auch schon mal eine der vielen Bänke entlang der Strecke und genießen die herrlichen Ausbliche entlang der Strecke. Wer zu schnell ist ,verpasst viel von dieser außergewöhnlichen Strecke.
Für mich soll es der dritte Start bei diesem Lauf werden. Zweimal bin ich schon die 33 Kilometer hier gelaufen. Eigentlich wollte ich mich heute zum ersten mal an den Ultra über 52 Kilometer wagen. Das macht aber schon die Wettervorhersage zu Nichte. Temperaturen weit über 30 Grad sind angesagt ! Dann lieber nochmal die 33 und im nächsten Jahr auf die lange Strecke.
Geburtstagslauf
Um 7 Uhr mache ich mit Frau Iris und Laufpartnerin Birgit Jahn vom TC Kray von Essen aus auf den Weg an die schöne Ahr. Es ist sehr kühl. Vielleicht stimmt der Wetterbericht ja nicht. Für Birgit ist es ein besonderer Lauf. Sie hat heute Geburtstag und für die Laufverrückte ist es völlig normal heute zu laufen. Darüber freue ich mich natürlich. Gemeinsam laufen ist immer schöner.
Nach etwa 90 Minuten staufreier Anreise erreichen wir den Parkplatz an de Martinshütte. Es gibt reichlich Parkraum. Wir werden direkt zu unserem Parkplatz eingewiesen. Von hier aus sind es nur noch 100 Meter bis zur Startnummernausgabe. Wir entscheiden uns dann doch für die 33 Kilometer. Hier hat es noch eine Streckenänderung gegeben. Es muss etwas länger und auch 100 Höhenmeter mehr gelaufen weder. Ausgerechnet heute !!
Eule Frings vom Veranstalter Selbstläufer Altenahr gibt dann noch eine kurze Streckenbeschreibung. Dann starten wir pünktlich um 9:30 Uhr mit einer kurzen Einführungsrunde mit tollem Blick auf den Namensgeber dieses Laufs, die Burg Are. Mit einem tollen Angebot reagierte der Veranstalter auf die große Hitze. Jeder Starter bekam die Möglichkeit ,während des Laufs von der längeren Strecke auf die Kürzere zu wechseln. Von diesem Angebot machten dann auch einige Läufer Gebrauch und retteten so ihren Lauf.
Durch das schöne Ahrtal
Bei 25 Grad geht’s los .Es ist unglaublich schwül. Im Trichter des wunderschönen Ahrtals staut sich die Hitze. Der steinige Boden in den Weinbergen speichert die Wärme und wirft sie wieder zurück. Es sollten noch über 36 Grad werden. Birgit und ich genießen die fantastischen Ausblicke. Sie kommt aus dem Schwärmen nicht heraus. Da bin ich ganz bei ihr. Auf dem Rotweinwanderweg begegnen wir immer wieder Wanderern. Die Stimmung ist entspannt und harmonisch. Man bekommt immer aufmunternde Worte zu hören. An den gut ausgestatteten Verpflegungsstellen ist trinken angesagt. Mindestens einen halben Liter pro Stand nehmen wir zu uns. Besonders beliebt ist heute auch die Wassermelone . Bei den sehr freundlichen Helfern bekommt man aber mehr als nur Wasser. Sie leisten auch psychologische Aufbauarbeit , muntern uns immer wieder auf. Das ist vorbildlich und absolut nötig. Für uns sind sie die Helden. Die letzten 10 Kilometer sind dann richtig hart. Unsere Gehpausen werden länger. Aber das war so ja auch geplant und ist völlig in Ordnung.
Wein für das Geburtstagskind
Die letzten 3 Kilometer geht es dann bergab. Wir können schon die Lautsprecher im Ziel hören. Noch einmal geht es an der Burgruine vorbei ,dann empfängt uns Eule Frings im Ziel. Für Birgit gibt es Wein als Geburtstagsgeschenk. Ich glaube sie ist ziemlich gerührt.
Kurios sind hier die Waschgelegenheiten. Auf der Wiese hinter der Martinshütte steht eine Edelstahlwanne mit einigen Wasserhähnen. Hier kann man sich mit eiskalten Wasser Staub und Schweiß vom Körper waschen. Für die ganz Harten gibt es sogar eine Gartendusche. Die benutze ich heute mal um richtig abzukühlen.
So erwachen die Lebensgeister wieder und wir gehen zum gemütlichen Teil des Tages über. Birgt gibt einen aus. Nach leckerer Bratwurst gibt es noch richtig tollen Kuchen. Alles ist sehr preiswert, alle Helfer sehr freundlich. Dafür nochmal Herzlichen Dank !
Podestplätze
Schon nach kurzer Zeit hängen die Ergebnislisten aus. Auch die Ehrungen werden zügig durchgeführt. Die Listen sind ziemlich ausgedünnt. Hier hat wohl das Wetter zugeschlagen. Trotzdem gibt es noch bemerkenswertes zu berichten. Über die 52 Kilometer stellte der Belgier Stephan Peters mit 5:08:24 Std. einen Streckenrekord auf. Meinen aller größten Respekt bei diesen Bedingungen !
Birgit und ich brauchen für die 33 Kilometer nur etwas weniger . Aber unsere Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Birgit finisht in 5:03:33 Std. und wird damit 2. in der W40. Für mich stehen 2 Sekunden mehr und Platz 3 in der M55 in den Listen. Damit sind wir sehr zufrieden.
Am Nachmittag machen wir uns auf den Heimweg. Es war ein rundum gelungener Tag. Im nächsten Jahr wollen wir mehr davon. Dann soll es der 52er werden.