Blue Trail Teneriffa
Das war schon etwas ganz Besonderes. Jerome Chialo war in der vergangenen Woche nach Teneriffa aufgebrochen, um am „Blue Trail Teneriffa“ teilzunehmen. Damit hat er sich einen Traum erfüllt, der schon seit einiger Zeit in ihm reifte.
Auslöser der ganzen Idee war allerdings sein Bruder. Er hatte Jerome zu seinem 50. Geburtstag einen Lauf geschenkt, ganz egal wo. Durch Corona verzögerte sich die ganze Aktion allerdings, und Jerome hatte lange Zeit, sich zu entscheiden.
Seine Wahl fiel dann auf diesen fantastischen Traillauf auf der Kanareninsel.
Wer kann, darf hier bei diesem tollen Landschaftslauf Distanzen bis zu 102 Kilometern mit fast 3000 Höhenmetern zurücklegen.
Das lag für Jerome aber außerhalb seiner Möglichkeiten. Gerade aus einer Verletzung zurückgekehrt, musste er realistisch an die Sache herangehen. Er dachte kurz über 44 Kilometer nach, entschied sich dann aber doch noch für den Halbmarathon. Das sollte sich am Ende auch als völlig richtig erweisen. Denn der anspruchsvolle Trail hat dann auch noch über 1100 knackige Höhenmeter aufzuweisen.
Der Wettkampf startete für ihn um 9 Uhr bei blauem Himmel und nur wenigen Wolken in Aguamansa. Vor der historischen Kirche aus dem 17. Jahrhundert fiel der Startschuss in 1000 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Die ersten 10 Kilometer ging es fast ausschließlich bergan und führte durch den wunderschönen Nationalpark Teide . Mit Flatterband markiert schlängelte sich der Pfad idyllisch bis auf fast 1900 Meter Höhe. Oben angekommen gab die Strecke über der Wolkengrenze tolle Weitblicke frei.
Fast alle Höhenmeter waren jetzt gelaufen und in Jerome kam schon Vorfreude auf die nächsten Kilometer auf. Es sollte ja schließlich nur noch bergab gehen. Das ging aber leider völlig nach hinten los. Denn runter erwies sich dann leider als viel anstrengender, als erwartet.
So quälte er sich durch beeindruckende Landschaft den Berg herunter, inklusive Blicke in tiefe Schluchten. Da musste er schon Mut beweisen.
Aber er biss sich durch und so erreichte er überglücklich das Ziel in Puerto de la Cruz. Ein unvergessliches Laufabenteuer fand für ihn hier ein Ende. In 5:06:22 bleibt er klar in der Schlusszeit von 5:30 Std. Und feierte das überschwänglich.
Seine Frau nahm ihn im Ziel in Empfang. Für den Rest der Woche ist jetzt noch Erholung angesagt. Aber die Insel bietet ja noch so viel mehr. Da wird es ihnen sicher nicht mehr langweilig. Und nur am Strand liegen ist nach so großen Strapazen nicht die schlechteste Option.
Ende der Woche geht es dann wieder nach Essen in die Heimat. Mit im Gepäck ein großer Koffer voller phantastischen Erinnerungen.
Bericht: Ralf Schuster
Foto: Diana Chialo